Eine Rede, die ich nie halten konnte …
… auf der Abschluss-Kundgebung „Pfingsten in Berlin“
An die Künstler von Jens Fischer Rodrian
Es ist still geworden. Nicht nur in den Konzert- und Theatersälen, den Clubs und den Kinos, auch auf den wenigen Events, die stattfanden, wie virtuellen Ausstellungen, Zoom-Bandproben und Online-Konzerten – schlimmer geht’s nicht. Ich hoffe nur, keiner kommt auf die Idee, sich daran zu gewöhnen. Vorsicht, der Schritt zu Pillenfraß und Sex in Neoprenanzügen ist dann nicht mehr weit. Das, was uns verbindet, was uns menschlich macht, wird entsorgt und das wird sich auch nicht ändern, wenn die Künstler nicht rebellieren und nur darauf warten, dass es jemand für sie richtet. Dieser Jemand wird nicht kommen.
Totales Schweigen
Ich frage mich, wo sind sie geblieben, die großen lauten Stimmen? Die Ärzte? In den Tagesthemen, um das neue Album zu promoten. Einen anderen Grund kann es nicht gegeben haben, so unvorbereitet, wie sie auf die zahmen Fragen des Journalisten geantwortet haben. Udo Lindenberg bezeichnet Maskenverweigerer als „hirntote Risikopiloten“ – wirklich? Fast alle Hip Hopper, die sonst zu jedem Thema Stellung beziehen und für verbale Randale sorgen, schweigen – seit über einem Jahr. Wo seid Ihr?
Und darum frage ich euch, wie schon vor 6 Monaten, jetzt noch einmal, verzweifelter und ratloser als je zuvor: Wann, Kolleg*innen, wann ist eure rote Linie überschritten? Wann denkst du, es reicht, STOP! Jetzt stirbt alles, wofür Menschen seit Jahrhunderten gekämpft haben! Wann empörst du dich darüber, dass die Mächtigen ihren Reichtum innerhalb eines Jahres um 27% vermehren, während Millionen Menschen ums Überleben kämpfen oder in Armut sterben? Wann wird es für dich unerträglich, dass die maßlosen Schergen eines außer Kontrolle geratenen Finanzsystems nur noch die eigenen Interessen nähren und ganze Länder in den Abgrund reißen? Wann beleidigt es deinen kritischen Geist, dass die Journalisten der Leitmedien ihrer wichtigsten Aufgabe, die der Aufklärung, nicht mehr nachkommen und dass man kaum etwas erfährt über das Gerichtsurteil aus Portugal, das die Quarantäne beendete über die Bürger und Bürgerinnen in Dänemark, die das Infektionsschutzgesetz verhinderten oder über die Argentinier*innen, die auf der Straße den Lockdown zumindest vorübergehend beendeten. Warum sehen wir die Bilder aus London, wo tausende friedliche Bürgerinnen ohne Maske für Grund – und Menschenrechte auf die Straße gehen, nur in den alternativen Medien?
Warum erfahren wir in den Öffentlich-Rechtlichen kaum etwas über den Umstand, dass während einer Pandemie tausende Intensivbetten abgebaut und Krankenhäuser geschlossen wurden? Warum diskutieren die vermeintlichen Experten nicht zur Prime Time in den Talkshows, dass nur ein Bruchteil der intensiv-medizinisch betreuten Betten von Corona-Patienten belegt waren? Warum hört man fast nichts über die Zweifel an Impfstoffen, die in so kurzer Zeit entwickelt und nicht ausreichend getestet wurden, über die Anweisungen an Ärzte und Apotheker, mögliche Impfrisiken zu verschweigen, über die an Corona Erkrankten, die falsch behandelt wurden und deshalb starben, über Menschen, die an den Folgen der Impfung oft wochenlang leiden oder gar versterben?
Einschätzungen bestätigt
Das Personal aus den Kliniken und selbst Mitarbeiter des Bundesministeriums für Gesundheit bestätigen die Einschätzungen, die viele Maßnahmenkritiker schon vor einem Jahr abgegeben haben: Es gab nie eine Corona-bedingte Überlastung der Intensivstationen. Wir haben ein seit Jahren kaputt geschrumpftes, profitorientiertes Gesundheitssystem. Zusätzlich werden Krankenhäuser und Bestatter mit finanziellen Anreizen gelockt, soviel Covid-19-Fälle wie möglich zu registrieren. Die Fakten liegen auf dem Tisch – auf was wartet Ihr? Menschen, die sterben, weil sie auf Grund der Maßnahmen keinen Zugang zu Wasser, Medikamenten und Arbeit haben, werden beharrlich ignoriert. Wann forderst auch du, dass die ungezählten Toten der maßlosen Maßnahmen eine Stimme bekommen?
Schikanierte Kinder
Ich wende mich nicht nur als Künstlerkollege an euch, sondern auch als Vater. Wann erträgst du es nicht mehr, dass über 13 Millionen Kinder und Jugendliche allein in Deutschland mit Schnelltests schikaniert und durch stundenlanges Maskentragen gefährdet werden, Masken, die nicht mal Erwachsene länger als 70 Minuten tragen dürfen? Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder und Jungendärzte sprach von verheerenden Langzeitfolgen und sagte in einem Interview: „Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll – dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und „nur“ eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“ Kollegen, wann sagt ihr nein zu all dem Irrsinn, durch den die Menschen das Lächeln verlernen? Jetzt wollen sie unsere Kinder impfen.
Rote Linie überschritten
Der Deutsche Ärztetag hat behauptet, dass das Recht auf Bildung nur durch Impfung gesichert sein wird. Wann ist eure rote Linie überschritten? Wann Kolleg*innen, schreibt ihr Lieder, Gedichte und zeigt der Welt, dass wir nicht ohnmächtig zuschauen, wie das Menschsein abgeschafft wird? 53 Schauspielerinnen und Schauspieler schweigen nicht mehr. All die dringenden Fragen wurden endlich unüberhörbar in die Wohnzimmer getragen. Dass es daraufhin einen Shitstorm gab, die Akteure beschimpft und bedroht werden, ist unerträglich, aber nicht verwunderlich. So geht es allen, die sich mit ihren Liedern, Texten und Kommentaren auf den alternativen Kanälen und auf der Straße seit Monaten äußern. Den Empörten und Hetzern sei eines gesagt: Wer die Notwendigkeit negiert, dass Kunst auch provozieren soll und immer politisch sein darf, hat die Essenz von Kunst nicht verstanden, denn es ist ihre Aufgabe, uns immer wieder den Spiegel vorzuhalten und den Finger in die Wunde zu legen. Wenn systemkritische Kunst verschwindet, stirbt die Seele einer offenen Gesellschaft.
Ich weiß, Kollegen, ihr seid besorgt um eure Fans, das ist verständlich. Niemand will sein Publikum verlieren. Aber eines sollte jedem klar sein. Man verliert sein Publikum auch, wenn man schweigt. Es ist mutig, richtig und wichtig, sich jetzt zu äußern, sich aufzulehnen und zu sagen: „Es reicht, ich mach da nicht mehr mit.“
Wir werden den Hut ziehen und euch bei diesem Schritt unterstützen, der so bitter nötig ist. Die Türen, die Arme und die Herzen sind offen.