Die Welt steht am Rande des Abgrunds, wir müssen umkehren!
Die mehrfach verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht endete Anfang Mai. Ist das nun der Startschuss für die große Pleitewelle? Jetzt müssen Unternehmenschefs bei Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit wieder rechtzeitig einen Insolvenzantrag stellen. Alle Corona-Ausnahmeregelungen gelten nicht mehr. Es ist nun mit steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen, auch Banken können wegen der zahlreichen Kreditausfälle in Schieflage geraten. Manche Experten orakeln, dass es wegen der heute weltweit extrem starken finanziellen Verflechtung zu einer großen Kettenreaktion und einem wirtschaftlichen Desaster kommen könnte, schlimmer als 1929.
Die Welt befindet sich in einem vorsätzlich herbeigeführten Ausnahmezustand. Ohne die Geldschöpfung der EZB aus dem Nichts läuft schon lange nichts mehr. Die Märkte würden sofort kollabieren, wenn sie vom Tropf der Zentralbanken getrennt würden. Von Dauer kann dieser unnatürliche Zustand nicht sein. Unser Geldsystem ist ein ungedecktes Papiergeldsystem, die Kaufkraft basiert deshalb vollständig auf dem Vertrauen der Bürger, die Goldhinterlegung ist längst Geschichte.
Weltgeldbetrug
Dabei ist die bereitgestellte Geldmenge ca. viermal so groß wie unsere reale Wirtschaftsleistung. Prof. Eberhard Hamer, Hannover, spricht deshalb von einem Weltgeldbetrug. Das ungedeckte Papiergeld-system, _Fiat-Money (lat. „Es werde“), ist wirtschaftlich und sozial äußerst problematisch. Analog zum göttlichen Fingerschnipp werden die Euros heute am PC produziert.
Das Fiat-Geld verursacht Schäden, die vermutlich weit über die Vorstellungen der meisten Menschen hinausgehen.
Man kann unser Geldsystem gut mit dem Blutkreislauf im menschlichen Körper vergleichen. So wie unser Blut im Körper zirkulieren muss, so muss auch das Geld in unserer Gesellschaft zirkulieren. Das Geld ist das Blut der Wirtschaft, es darf nicht übermäßig gehortet werden, es darf nicht stocken. Geschätzt werden aber 90 Prozent unseres Geldes von den Reichen und Superreichen in den Börsencasinos zum Zocken missbraucht, während es bei uns Bürgern in der Tasche fehlt.
Umverteilung nach oben
Es ist klar, dass das Corona-Virus keine Banknoten gefressen hat. Wenn nun allseits von enorm gestiegenen Corona-Schulden die Rede ist, müssen wir fragen, wo denn das viele Geld geblieben ist. Es ist nach wie vor vorhanden, es wird massenhaft gehortet und damit spekuliert. Die Hersteller von Geldschränken haben Hochkonjunktur. Die riesigen neuen Corona-Kredite sind zusätzliches, neues Geld und bedeuten letztlich eine gigantische Umverteilung von unten nach oben, denn diese zusätzlichen Kredite müssen ebenfalls mit Kreditzinsen von uns arbeitenden Menschen bedient werden. Wir müssen deshalb damit rechnen, dass nach den Bundestagswahlen die Konsumsteuern, z.B. die Mehrwertsteuer, erhöht werden. Gleichzeitig wird man die sozialen Leistungen kürzen und die Gebühren für dies und das anheben. Die Löhne werden mit Hinweis auf den Wettbewerb nicht mithalten können. Lausige Zeiten voraus!
Oben abschöpfen
Es ginge natürlich auch anders! Die Finanzpolitik muss den überschießenden Reichtum oben abschöpfen und für eine bessere Geldzirkulation sorgen! Das Geld ist eine staatliche Einrichtung, es wird von Menschen hergestellt und wir können es nach unseren Vorstellungen ändern! Die Geldmenge insgesamt muss auf ein ausgewogenes Verhältnis zum BIP, zur Wirtschaftsleistung reduziert werden, und die übermäßige Geldhortung muss, ähnlich wie bei den Parkgebühren für den Straßenverkehr, mit einer Art Hortungsgebühr belegt werden.
Es ist wichtig, aufzustehen und sich über die Praktiken der Finanzindustrie zu empören, so z.B. über den Hochfrequenzhandel an den Börsen, über die sogenannten freien Märkte, die Ungerechtigkeit hervorrufen; und über den fortschreitenden Demokratieverlust. Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist es, sich zu engagieren für demokratische, solidarische und ökologische Alternativen. Die Gemeinwohlökonomie ist machbar! Es gibt viel zu tun! Packen wir’s an! Von Helmut Meer